Stach und Becker
Australian Open: Transition!!! Neben dem Platz wurde es nach den Niederlagen der deutschen Stars für Mathias Stach und Boris Becker in ihrer klimatisierten Sprecherkabine natürlich nicht leichter, an den gezeigten Leistungen etwas halbwegs Positives zu entdecken.
Konnten sie sich bei den letzten French Open und US Open in der zweiten Woche wenigstens auf Dominik Thiem verlassen, stieg der Österreicher diesmal noch früher als Angie und Sasha in Runde 2 aus dem Rennen. Und im Doppel oder etwa bei den Junioren/innen kam auch nichts Gescheites raus. Wobei es bei den Junioren/innen natürlich schwer war, Positives zu berichten, da es aufgrund keiner Meldung auch keine Meldung gab. Was ist mit dem deutschen Nachwuchs? Ist Australien zu heiß, der Flug zu lang, der Aufenthalt zu teuer oder gibt es keinen Nachwuchs?
Wer Stach und Becker aber aufmerksam zuhörte, bekam jedenfalls doch noch Interessantes mit auf den weiteren Tennisweg. Ein neues Schlagwort wurde kreiert. Wenn in den vergangenen Jahren in jedem dritten Satz (nicht auf dem Platz) die Bedeutung auf Antizipation und Inside in oder out lag bzw. in den beiden letzten Jahren das Momentum mit herhalten musste, war diesmal Transition dran.
Transition rettete die verbleibenden Tage.
Was aber sollte Transition nun dem Tennisfan mitteilen? Transition bedeutet, wenn man meint, es richtig verstanden zu haben, wohl den perfekten Übergang vom perfekten Inside in oder out Angriffsschlag zum Netz in sich zu spüren und durch diese Antizipation keinen besonders guten Volley mehr spielen zu müssen, da der Angriffsschlag ja beinahe schon ganz „tot“ war. So wie eben Sasha die Volleys kurz nach Transition in den ersten drei Runden souverän wegmachte, dann aber trotz 1:0 Führung in Satz 1 gegen Milos Raonic die weitere Transition dem Kanadier wehrlos überließ.
Transition wird uns in diesem Jahr begleiten, vielleicht nicht so häufig in Paris aber bestimmt in Wimbledon und bei den US Open. Mal schauen, was im nächsten Jahr kommt.
„Aber du weißt was ich meine“ Unsere zwei rasenden Eurosport Kommentatoren, Mathias Stach und Boris Becker, machen ihre Sache seit Beginn ihrer Zusammenarbeit ja nicht schlecht. Die Einen sagen so, die Anderen so. Ist Ihnen aber schon mal aufgefallen, wenn Experte Stach zwischenzeitlich versucht, seine eigenen persönlichen Tenniserfahrungen ins Spiel zu bringen und er versucht, den Part von Boris Becker zu übernehmen? Dann will er z.B. den Zuschauern aus seiner Sicht weismachen, warum nun gerade dieser eine Ball auf keinen Fall so gespielt werden durfte und was dem Spieler in dem Moment durch den wirren Kopf gegangen sein muss? Becker ist ja nicht auf den Mund gefallen und Stach und die TV Zuschauer erwarten natürlich eine exzellente und schnelle Analyse seines Partners auf seine Einwürfe. Meist passiert dies auch prompt. Bleibt dann aber eine Antwort aus und Becker sagt nichts, rein gar nichts, absolutes Schweigen herrscht dann in der Kabine, muss man davon ausgehen, dass der „Rote Baron“ sich wahrscheinlich denkt, so einen Quatsch kommentiere ich nicht. Und Stach ist ja gewieft genug, diesen Fauxpas blitzschnell mit einer neuen Eingebung zu überspielen. Achten Sie mal drauf, wenn Becker nichts sagt, ist aus seiner Sicht nichts zu sagen, da kann ihm Stach auch unter dem Tisch ruhig ans Schienbein treten. Trotz allem, die Beiden bilden ein Team über das man sich amüsieren kann..
Zverev und die Doppelfehler: Mathias Stach und sein Adlatus waren in den zwei Wochen der Australian Open wieder einmal gut drauf und versorgten die Fernsehzuschauer mit ihren Beobachtungen und Anekdoten, wobei es Dampfplauderer Stach nicht lassen konnte, seine Tennisweisheiten am „Roten Baron“ (Boris Becker) auszutesten.
Gleich im ersten Match von Alexander Zverev gegen den Italiener Matteo Berettini ging es gut los. Zverev hatte in seinen drei Matchen im vorangegangenen ATP Cup in Brisbane eine Doppelfehlerserie hingelegt, und Boris Becker war gespannt, ob Zverev sich in Melbourne aus dieser „Kopfmisere“ würde befreien können. Zverev spielte wie ausgewechselt, schlug Asse in Serie und fabrizierte in seinen fünf Spielen bis zum Halbfinale teilweise nicht einen Doppelfehler.
Gegen Berretini nahm Stach das bereits zum Anlass, seine Sicht der Dinge, warum die Doppelfehlerquote so rapide runter ging, Boris an dessen sich mehr und mehr runzelnde Stirn zu werfen.
Stach: „Boris, gut dass er aus der Vergangenheit gelernt hat und, um Doppelfehler zu vermeiden, mit mehr Spin, dafür aber einen Meter kürzer aufschlägt. Das bringt die Sicherheit, die er braucht, da sind wir einer Meinung!“ Das sollte nun auch keine Frage sein, sondern eine Feststellung. Boris dazu: „Ja, aber das finde ich nicht gut, wahrscheinlich war dies gerade auch nicht gewollt. Ein guter Aufschlag ist ein guter Aufschlag.“ Stach: „Aber du weißt, was ich meine?“ Leider wechselte Stach dann schnell das Thema, sodass der wissbegierige TV Zuschauer bei diesem Einwurf auf der Strecke blieb.